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26.06.2024

Unterstützen statt selber machen

Tabea und Noah sind für drei Monate in Malawi und machen ihre ganz eigenen Erfahrungen.

Tabea und Noah vor ihrem Einsatzort in Malawi

Wir sind Tabea und Noah, zwei Master-Absolventen aus der Nähe von Frankfurt. Gemeinsam haben wir uns Ende März auf den Weg in den Südosten Afrikas gemacht, in das wunderschöne Land Malawi. Gesendet von der EmK-Weltmission, starteten wir unseren dreimonatigen Freiwilligeneinsatz bei der Organisation ecoLODGy Sustainability & Permaculture Centre.

Ganz anders

Unsere Ankunft in Malawi war ein Erlebnis, das uns nachhaltig geprägt hat. Als wir aus dem Flugzeug stiegen und uns auf den Weg zum ecoLODGy-Gelände machten, wurden wir von einer Flut von Eindrücken überwältigt. Die Vielfalt und Intensität der Eindrücke war für uns ungewohnt – eine Mischung aus positiven und negativen Emotionen, als wir uns in einem Land wiederfanden, das so anders war als unsere gewohnte Umgebung. Die Armut und die vielen Menschen auf der Straße waren für uns aus deutscher Sicht ungewohnt und holten uns buchstäblich auf den Boden der Tatsachen zurück. Doch mit der Zeit und nach einigen Wochen des Eingewöhnens fühlten wir uns immer wohler in Malawi. Wir lernten, uns den Gegebenheiten anzupassen und fanden unseren Platz in diesem von Gott gesegneten Land.

Arbeiten in der Landwirtschaft ist für die meisten Malawier normal

Gemeinsam Nachhaltigkeit einüben

Malawi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und steht vor zahlreichen Herausforderungen. Der Großteil der Bevölkerung lebt selbstversorgend durch den eigenen Anbau von Mais und Gemüse, der zunehmend durch die Folgen des Klimawandels beeinträchtigt wird. Um dem entgegenzuwirken, leistet ecoLODGy Entwicklungshilfe in den Bereichen nachhaltigen Landwirtschaft und widerstandsfähige Bautechniken mit natürlichen und nachhaltigen Baumaterialien. Das Lernzentrum in der Nähe von Blantyre dient als Veranstaltungsort für Schulungen und Weiterbildungen und bietet nachhaltige Unterkunftsmöglichkeiten, sowohl für Schulungsteilnehmer als auch für interessierte Touristen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt vor allem auf der Schulung der lokalen Bauern in nachhaltigen Lösungen für die Nahrungsmittelknappheit in Malawi sowie auf der Aufklärung über umweltschädliche Praktiken. Deren Auswirkungen bekommen die Menschen in Malawi bereits drastisch zu spüren (z.B. Abholzung fast aller Wälder für Feuerholz, da Elektrizität in weiten Teilen nicht verfügbar ist; Dürre und daraus resultierende Ernteausfälle und Hunger).

Von der deutschen Gründerin Martina und ihrer kleinen Tochter sehr liebevoll und familiär aufgenommen, dürfen wir vom ersten Tag an mit anpacken. Mit jeweils ca. 10 Mitarbeitenden sind das Farm- und das Construction-Team für die Instandhaltung, Pflege und Weiterentwicklung der Landwirtschaft- und Bauprojekte zuständig. Wir unterstützen die Teams bei der Planung und Koordination ihrer täglichen Aktivitäten. Dabei ist es uns besonders wichtig, die malawischen Co-Leader zu coachen und zu ermutigen, die Planung eigenständig zu übernehmen und umzusetzen.

Noah beim Englischkurs

Zusätzlich haben wir gemeinsam mit ehemaligen Freiwilligen und zwei unserer Praktikanten eine Marketing-Taskforce gegründet, die ecoLODGy in den Bereichen PR, Marketing und Fundraising unterstützt. Noah gibt auch einen Englischkurs für die malawischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, während Tabea beim Homeschooling der Kinder auf dem Gelände hilft. Besonders interessant finden wir die Gemeinschaftsprojekte in den Dörfern und die Forschungsarbeit auf unserem Maisfeld, wo verschiedene natürliche Dünger getestet und ihre Wirksamkeit verglichen wird.

Freizeit genießen gehört auch dazu

Neben der Arbeit genießen wir die Schönheit der Natur und die Herzlichkeit der Menschen, für die das »warme Herz Afrikas« bekannt ist. Besonders beeindruckend ist der Malawi-See, der sich fast über die gesamte Länge des Landes erstreckt. Die Möglichkeit, Safaris in den Nationalparks zu unternehmen und die atemberaubende Tierwelt zu erleben, ist für uns ein unvergessliches Abenteuer. Auch Wanderungen in den Gebieten um Zomba und Mulanje zeigen uns die Vielfalt und landschaftliche Schönheit Malawis.

Beste Grüße aus Malawi,
Tabea & Noah