16.01.2014
Konomusu – Bildungszentrum für Frauen
Seit dem Wiederaufbau des Zentrums nach dem Bürgerkrieg 2008 haben viele Frauen an den Kursen teilgenommen. Das Zentrum ist weit über die Distriktsgrenzen hinaus bekannt geworden und bietet jungen Frauen die Möglichkeit einer einjährigen Ausbildung
Durch den Bürgerkrieg, durch Armut und familiäre Schwierigkeiten war es den jungen Frauen oft nicht möglich zur Schule zu gehen, geschweige denn eine Ausbildung zu machen. Da blieb dann nur noch das Leben auf der Straße und der Prostitution, um nicht zu verhungern. Diesen jungen Frauen eine sichere Zukunft zu ermöglichen, das ist das Ziel von Konomusu. Hier besuchen sie nach ihren Fähigkeiten verschiedene Kurse. Dazu gehören:
- Nähen und Sticken auf der Nähmaschine.
- Gara-Batik
- Weben auf dem Webstuhl
- Friseurhandwerk
- Seifenherstellung
Auch Lesen, Schreiben und Rechnen stehen auf dem Stundenplan. Am Ende der Kurse gibt es eine große gemeinsame Abschlussfeier, zu der Kirchenvertreter und der Bürgermeister des Ortes sowie Freunde und Verwandte der Absolventinnen kommen.
Zum Schluss bekommt jede ein "Start-up-Kit" mit einer Basisausstattung für ihren Beruf. Das ist ein ganz wichtiger Beitrag, damit die Frauen auch wirklich mit der Arbeit beginnen können, da sie ja kein Startkapital besitzen.
- So erhalten die Absolventinnen aus dem Näh- und Stickkurs Nähmaschinen, Garn, Scheren und Extra-Nadeln.
- Die Frauen aus dem Gara-Batik Kurs bekommen einige Meter weißen Baumwollstoff, Stofffarben, die lokal hergestellt sind (z.B. Indigo), Schüsseln, Handschuhe, Holzklopfer, mit dem die gefärbten Stoffe bearbeitet werden und Fäden, mit denen sie die Stoffe vor dem Färben abbinden können.
- Ein Webstuhl mit Garn und einem speziellen Hocker ist für die Absolventinnen des Webkurses.
- Die Teilnehmerinnen, die das Friseurhandwerk erlernt haben, erhalten in ihrem Start-up kit verschiedene künstliche Haare für die Haarverlängerung, Shampoo, Gel etc. und einen Spiegel, den sie in ihrem Friseursalon aufstellen können.
- Das Start-up kit für die Frauen, die die Seifenherstellung erlernt haben beinhaltet Palmöl, Soda, verschiedene Duftstoffe, Seifenmixer, ein Seifentablett und einen Seifenschneider. Damit können die Frauen eine eigene kleine Seifenherstellung aufbauen.
Die Absolventinnen der Kurse gehen zurück in ihre Dörfer und fangen dort ein eigenes Unternehmen an. Einige Absolventinnen haben in anderen Berufsschulen einen Job als Lehrerin in ihrem Fach erhalten. Damit können sie sich und ihre Familien ernähren.
Umu Barrie, eine Absolventin des Stickkurses z.B. hat ein kleines Ein-Raum-Geschäft. Sie stellt dort mit ihrer Stickmaschine wunderschöne Stickereien her. Sie verziert und bestickt Bettdecken, Kopfkissen, Sofakissen, Tischdecken, Blusen und Kleider. Wie gut, dass Umu Barries Familie jetzt dieses Einkommen hat, denn ihr Mann wurde plötzlich arbeitslos. Nun kann sie sich, ihre zwei Kinder und ihren Mann unterstützen. Das Geschäft läuft sehr gut.